Nichts mit gemütlicher Winterpause – das Grasser Racing Team stürzt sich nach Beendigung der Europa-Saison schnell wieder in neue Aufgaben. Erstmals in der Teamgeschichte wird die österreichische Mannschaft rund um Teamchef Gottfried Grasser am 24-Stunden-Rennen von Daytona teilnehmen, einem der ganz großen Klassiker des US-Rennsports, der bereits seit 1962 ausgetragen wird. Das Rennen am letzten Januar-Wochenende, am 28. und 29.1.2017 eröffnet traditionell die amerikanische Motosport-Saison. GRT wird dabei gleich mit zwei Autos an den Start gehen. Eines davon ist mit dem Erfolgsteam aus der GT-Blancpain-Serie besetzt, das am Nürburgring in diesem Jahr einen Sieg einfuhr: Rolf Ineichen (CH), Christian Engelhart (D) und Mirko Bortolotti (I) und einem Debütanten im Grasser-Team, dem Argentinier Ezequiel Companc. Der 22-Jährige gewann 2014 die Amateur-Kategorie der Ferrari Challenge Europa Trofeo Pirelli und wurde Dritter beim Weltfinale dieser Serie, 2016 startete er mit einem Ferrari in der Blancpain-GT-Serie. Auf dem zweiten Auto sind bis jetzt ebenfalls Engelhart und Ineichen gemeldet, Verhandlungen mit zwei weiteren Fahrern laufen.
Zur Vorbereitung nimmt GRT bereits an einem Test vom 13. bis 14. Dezember in Daytona teil, später dann auch noch am öffentlichen „Roar Daytona Test“ vom 6. bis 8. Januar 2017, der in der amerikanischen Rennsportszene auch schon einen hohen Stellenwert als Generalprobe vor dem eigentlichen Rennen hat. Nach den 24 Stunden bleibt dann ein Auto gleich in den USA für die 12 Stunden von Sebring, einen weiteren Langstrecken-Klassiker, der dann im März 2017 auf dem Programm steht. Laufen diese ersten Rennen gut, wäre die North American Patrilla Endurance Championship, zu der dann noch weitere Rennen im Herbst 2017 gehören, ein zusätzliches Ziel für das Team.
Für Teamchef Gottfried Grasser bedeutet der Start bei dem US-Klassiker etwas ganz Besonderes: „Der nächste Kindheitstraum geht in Erfüllung. Schon 2016 waren wir als Support in Daytona. Da war es mir klar, 2017 stehen wir dort selbst am Start. 2017 wird ein hartes Rennen, es sind viele neue Hersteller wie Lexus, Honda und Mercedes dabei, aber wir sind zuversichtlich. Das Rennen wird der Hammer. Mit unserem Partner Lamborghini haben wir mit unseren beiden GRT Autos dort gute Chancen, denke ich.“
Die Amerika-Auftritte bedeuten eine zusätzliche Herausforderung, gerade für ein relativ kleines Team wie Grasser Racing: „Großen Dank deshalb an meine Mannschaft, diese logistische Meisterleistung zu stemmen“, sagt Grasser deshalb. „Ein Team von Europa in die USA zu bringen, ist klarerweise nicht einfach, aber wir können es nicht erwarten, Anfang Dezember dort aufzusetzen und loszulegen.“
Neben dem USA-Engagement steht für das Team in der Zwischensaison auch noch ein Start bei den 24 Stunden von Dubai, ebenfalls im Januar 2017, auf dem Programm: „Der Winter wird für uns also alles, nur nicht langweilig.“
Text : W.Köpp & Fotos : W.Köpp und Ingo Schmitz