12h Sebring – Sieg für Oreca

IMG_4613 LMS SilverstoneDer Audi R15 TDI hat bei seinem letzten Renneinsatz auf Augenhöhe mit den neuen LMP1-Sportwagen von Peugeot und Acura/Honda gekämpft. Doch dem Audi Sport Team Joest fehlte beim Saisonstart des Intercontinental Le Mans Cup (ILMC) in Sebring (US-Bundesstaat Florida) das Rennglück. Beide Fahrzeuge wurden in der ersten Hälfte des 12-Stunden-Rennens durch Zwischenfälle zurückgeworfen. Die Hoffnungen von Timo Bernhard, Romain Dumas und Mike Rockenfeller wurden schon nach einer Rennstunde zunichte gemacht, als Rockenfeller gleich zweimal hintereinander mit einem Reifenschaden hinten links die Box ansteuern musste. Beide Male wurden dabei auch Karosserieteile und der Heckflügel beschädigt. Die Reparaturen kosteten insgesamt acht Runden und warfen die amtierenden Le-Mans-Sieger bis auf Platz 50 zurück.

Dindo Capello, Tom Kristensen und Allan McNish lagen mit dem Schwesterauto mehrmals in Führung. Zu Beginn der fünften Stunde wurde Capello auf Platz zwei liegend jedoch Opfer einer Attacke von Peugeot-Pilot Marc Gene, der Capello hart am rechten Hinterrad traf. Als Folge der Kollision musste die rechte Hinterradaufhängung des Audi R15 TDI gewechselt werden. Mit sieben Runden Rückstand und auf Platz 17 liegend ging der Italiener wieder auf die Strecke.
 
In den verbleibenden Stunden konnten sich die beiden Audi-Teams mit konstant schnellen Rundenzeiten noch auf die Plätze vier und fünf nach vorne schieben. Der erhoffte Sieg zum Abschied des Audi R15 TDI blieb dem Audi Sport Team Joest aufgrund der Zwischenfälle jedoch verwehrt, obwohl beide Fahrzeuge die Performance dafür hatten.
 
Im März 2009 hatte der Audi R15 TDI das 12-Stunden-Rennen in Sebring bei seinem Debüt auf Anhieb gewonnen. Der größte Triumph gelang im vergangenen Jahr mit einem Dreifachsieg und einer neuen Rekorddistanz bei den 24 Stunden von Le Mans. Insgesamt kam der Audi R15 TDI von 2009 bis 2011 bei zehn Rennen zum Einsatz. Dabei verbuchte er drei Siege, zwölf Podiumsplätze, eine Pole-Position und zwei schnellste Rennrunden. Insgesamt wurden zehn Chassis (100-105 und 201-204) gebaut.
 
Nach seiner Abschiedsvorstellung in Sebring wandert der Rekordsiegerwagen der 24 Stunden von Le Mans nun endgültig ins Museum. Ab sofort konzentriert sich das Audi Sport Team Joest ganz auf den neuen geschlossenen Audi R18, der beim zweiten Lauf des Intercontinental Le Mans Cup am 7. Mai in Spa-Francorchamps (Belgien) zum ersten Mal bei einem Rennen eingesetzt wird.
 
Stimmen nach dem Rennen
 
Dr. Wolfgang Ullrich (Audi-Motorsportchef): “Die Performance, um ganz oben auf das Podium zu kommen, war heute da. Aber wir haben leider mit beiden Autos Probleme gehabt, die wir nicht wirklich beeinflussen konnten. Das Team hat danach ganz einfach noch versucht, das Beste daraus zu machen. Wir sind nach den unverschuldeten Problemen mit beiden Autos immer konstant gute Zeiten gefahren. Der R15 TDI hätte sicherlich einen besseren Abschluss verdient gehabt. Und das wäre heute auch möglich gewesen. Jetzt heißt es nach vorne schauen.”
 
Dindo Capello (Audi R15 TDI #2): “Der Zwischenfall mit Gene hat unser Rennen zerstört und mir auch in meinem letzten Stint mental zu schaffen gemacht. Das Auto hatte mehr Potenzial, wie Tom (Kristensen) und Allan (McNish) gezeigt haben. Ich habe mir die TV-Aufzeichnung angesehen. Es ist klar, dass ich am Unfall keine Schuld trage – aber das ist nur ein kleiner Trost. Es war frustrierend, dass unser Rennen schon vor der Halbzeit praktisch vorbei war.”
 
Tom Kristensen (Audi R15 TDI #2): “Das 12-Stunden-Rennen in Sebring ist vorbei – es war ein großartiges Rennen, ein würdiger Abschluss für den R15 TDI und zweifellos eine der besten Vorstellungen dieses Autos. Aber ich bin natürlich auch enttäuscht. Bis zum Zwischenfall mit Marc Gene waren wir voll dabei. Wir hatten ein großartiges Auto, vor allem für die Abendstunden. Wir hätten wirklich eine Chance gehabt, das Auto mit einem Sieg ins Museum zu stellen. Das wäre perfekt gewesen. Insgesamt haben die Ingenieure und die Mechaniker die ganze Woche toll gearbeitet.”
 
Allan McNish (Audi R15 TDI #2): “Es war das erwartete schnelle und enge Rennen, aber leider hatten wir mit beiden Autos schon früh Probleme. Unser Schwesterauto mit zwei Reifenschäden. Bei uns hat sich Marc Gene verschätzt und Dindo abgeräumt. Dabei wurde die rechte Hinterradaufhängung beschädigt, die Reparatur hat uns einige Runden gekostet. Trotzdem können wir Positives mitnehmen, denn das Auto war sehr stark und eine tolle Balance, vor allem gegen Ende des Rennens. Wir sind schnelle Rundenzeiten gefahren und hätten eine Siegchance gehabt.”
 
Timo Bernhard (Audi R15 TDI #1): “Wir sind Fünfter geworden, obwohl wir heute ein Auto zum Gewinnen hatten. Der Audi R15 TDI war hier absolut konkurrenzfähig. Wir hatten zwei Reifenschäden hintereinander, die einfach Pech waren. ‚Rocky’ hat offenbar Carbon-Teile aufgesammelt. Wir haben nie aufgegeben, aber wir konnten natürlich nicht alle verlorenen Runden aufholen.”
 
Romain Dumas (Audi R15 TDI #1): “Das war ein schwieriges Rennen. Wir hatten erwartet, dass es bei einem so großen Starterfeld Probleme geben kann. Leider hatten wir dann schon früh die beiden Reifenschäden, das hat unser Rennen zerstört. Wir konnten die verlorene Zeit nicht mehr aufholen. Das war sehr schade, denn wir hatten heute eines der schnellsten Autos des Rennens – unser Speed war richtig gut. Es war gut, dass wir siegfähig waren, auch wenn es am Ende nicht geklappt hat – vielleicht beim nächsten Mal.”
 
Mike Rockenfeller (Audi R15 TDI #1): “Ich hatte gleich am Anfang zwei Reifenschäden direkt hintereinander hinten links. Wobei man sagen muss, dass das kein Problem der Reifen war. Beim ersten Mal lagen Teile auf der Strecke, beim zweiten Mal war es ein Folgeschaden durch ein schleifendes Karosserieteil. Schade, denn das Auto war unheimlich gut zu fahren, gerade am Ende, als die Sonne weg war. Wir müssen das abhaken und die Fehler analysieren, die zudem passiert sind.”

Das Gesamtergebnis vom 12 Stunden Rennen in Sebring (Florida). Die ersten 3 Fahrzeuge befanden sich nach 12h immer noch in einer Runde. Die Vorjahres Werks-Audi R15 plus plus belegten die Ränge 4 und 5.

Das Ergebnis in der Gesamtübersicht:

Pos Start-Nr. Kl. Fahrzeug Runden Pitstops
           
10  LMP1 Peugeot 908 HDI FAP  332  16 
01  LMP1 HPD ARX-01e  332  13 
LMP1 Peugeot 908  332  12 
LMP1 Audi R15+ TDI  327  15 
LMP1 Audi R15+ TDI  326  20 
016  LMP1 Lola B09 86/Mazda  324  14 
12  LMP1 Lola B10/60 Coupe  320  20 
LMP1 Peugeot 908  315  15 
036  LMPC Oreca FLM09  312  14 
10  56  GT BMW M3 GT  312  12 
11  005  LMPC Oreca FLM09  312  16 
12  55  GT BMW M3 GT  312  11 
13  03  GT Chevrolet Corvette C6 ZR  312  11 
14  04  GT Chevrolet Corvette C6 ZR  311  12 
15  51  GT Ferrari F430  311  14 
16  045  GT Porsche 911 GT3 RSR  310  14 
17  044  GT Porsche 911 GT3 RSR  306  11 
18  006  LMPC Oreca FLM09  305  14 
19  57  GTE-AM Ferrari F430 GT  302  11 
20  055  LMP2 Lola Honda  300  19 
21  054  GTC Porsche 911 GT3 Cup  299  13 
22  066  GTC Porsche 911 GT3 Cup  299  11 
23  030  GTC Porsche 911 GT3 Cup  296  13 
24  011  GTC Porsche 911 GT3 Cup  295  11 
25  068  GTC Porsche 911 GT3 Cup  295  13 
26  040  GT Doran Ford GT/Elan  294  15 
27  063  LMPC Oreca FLM09  294  17 
28  59  GT Ferrari F458 Italia  292  15 
29  034  GTC Porsche 911 GT3 Cup  291  15 
30  26  LMP2 Oreca 03 Nissan  290  23 
31  35  LMP2 Oak Pescarolo Judd  287  17 
32  077  GTC Porsche 911 GT3 Cup  282  13 
33  33  LMP2 Lola Honda  280  13 
34  023  GTC Porsche 911 GT3 Cup  279  12 
35  002  GT Ferrari F458 Italia  268  15 
36  062  GT Ferrari F458 Italia  266  12 
37  004  GT Doran Ford GT  261  10 
38  098  GT Jaguar XKR  256  21 
39  63  GTE-AM Porsche 911 GT3 RSR  252  12 
40  018  LMPC Oreca FLM09  246  16 
41  048  GT Porsche 911 GT3 RSR  231  15 
42  62  GTE-AM Ferrari F430  226  16 
43  15  LMP1 Oak Pescarolo Judd  222  12 
44  017  GT Porsche 911 GT3 RSR  220 
45  038  LMPC Oreca FLM09  203  17 
46  052  LMPC Oreca FLM09  185 
47  06  LMP1 AMR/ Lola Coupe B08 62  151  11 
48  24  LMP1 Oak Pescarolo Judd  111 
49  032  GTC Porsche 911 GT3 Cup  87 
50  089  LMPC Oreca FLM09  86 
51  001  GT Ferrari F458 Italia  49 
52  50  GTE-AM Chevrolet Corvette ZR1  37 
53  099  GT Jaguar XKR  35 
54  050  GT Panoz Abruzzi  19 
55  008  GT Lamborghini Gallardo LP5  10 
56  60  GTE-AM Aston Martin Vantage 

 

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert