Das Vier-Stunden-Rennen von Le Castellet, der vierte Lauf der European Le Mans Series 2016, wurde für das Schweizer Race Performance Team bei strahlendem Sommerwetter in Südfrankreich nicht zum Erfolg: Nach einem insgesamt schwierigen Wochenende sah die Truppe um Teamchef Urs Meier wegen eines Benzinpumpen-Defekts am LMP3 Ligier-Nissan keine Zielflagge. Dabei hatten das Team und Marcello Marateotto am Dienstag vor dem Rennen die Strecke extra für einen zusätzlichen Trainings- und Testtag gebucht. „Dort machten wir noch sehr positive Erfahrungen und fuhren 1:56er – 1:57er Zeiten“, erzählte Bert Longin, der sich das Auto erneut mit Marateotto und dem Schweizer Youngster Giorgio Maggi teilte. „Doch dann hatten wir ein Getriebeproblem und im offiziellen Training und in der Qualifikation kamen wir dann nicht unter 1:57.123,“ wunderte sich der Belgier. „Für uns unerklärlich. Wir haben diverse Set-up Einstellungen versucht, doch es half nichts. Uns fehlten ca. 3 Sekunden zur LMP3 Spitze. Mittlerweile vermuten wir, dass etwas mit unserem Motor nicht stimmte. Wir werden das jetzt checken vor dem nächsten Rennen in Spa.“
Auch Giorgio Maggi war enttäuscht: „Ich bin sehr optimistisch nach Le Castellet gereist und hatte große Erwartungen. Leider lief das Wochenende nicht wie erhofft. Wir hatten von Beginn an Schwierigkeiten, das richtige Setup zu finden.“ Im Rennen kam er dann auch nicht besonders gut zurecht: „Ich habe das Auto da nach einer kurzen Reparaturpause übernommen. Leider war das Fahrverhalten nicht optimal und besonders in Rechtskurven kämpfte ich mit starkem Untersteuern. Kurz vor Ende meines Stints kam ein Problem mit dem Benzindruck hinzu und so war das Rennen für uns leider vorzeitig beendet.“ Schon vor Halbzeit kam das Aus – nur 50 Runden hatte Race Performance bis dahin zurückgelegt. Der am Ende siegreiche Graff Ligier JS P3 von Eric Trouillet, Enzo Guibbert und Paul Petit brachte es bis zur schwarz-weiß karierten Flagge auf 117 Umläufe.
Maggi schaut trotzdem optimistisch in die Zukunft: „Ich mache nun einen Haken hinter das Wochenende und blicke voller Vorfreude auf das anstehende Rennen in Spa-Francorchamps – meine absolute Lieblingsstrecke.“ Am 25. September wird dort in den belgischen Ardennen der vorletzte Lauf der diesjährigen ELMS-Serie ausgetragen. „Bis dahin können wir hoffentlich wieder zu unserer Normalform finden und noch einmal richtig gut punkten“, hofft auch Urs Meier.
text & Fotos : COM Media Wolfgang Köpp