Nach dem Saisonhöhepunkt in Le Mans stand für das Schweizer Race Performance Team wieder der „Alltag“ in der ELMS auf dem Programm. Auf dem Red-Bull-Ring in Spielberg sprang dabei ein sechster Platz unter 19 gestarteten Fahrzeugen in der LMP3-Kategorie, der 15. im Gesamtklassement unter 38 Teilnehmern heraus. Das Team ging diesmal nur mit einem Auto an den Start – der LMP2 blieb zu Hause. „Wir hatten in Le Mans doch eine Menge technischer Probleme, und es ist uns nicht gelungen, alle Details rechtzeitig hundertprozentig auszusortieren“, so Teammitbesitzer Urs Meier. Dafür steht schon jetzt fest, dass man auch in diesem Jahr wieder in der Asian LMS in der LMP2 antritt und mit der LMP3 plant. um den letzte Saison errungenen Meistertitel zu verteidigen.
In Spielberg brachte das Qualifying nach vielversprechender Abstimmungsarbeit im freien Training erst einmal eine Enttäuschung. Ein technisches Problem im Antriebsbereich sorgte für ein frühes Aus – Giorgio Maggi musste das Auto bereits nach einer fliegenden Runde abstellen. Ein Startplatz ganz hinten war die logische Folge, so dass viel Aufholarbeit auf die Mannschaft wartete.
Doch die gelang dann im Laufe des Vier-Stunden-Rennens ausgesprochen gut. Vor allem Youngster Maggi lieferte eine überzeugende Vorstellung ab, konnte bei freier Fahrt durchaus mit den Rundenzeiten des Vorderfeldes der LMP3 mithalten und brachte den Ligier-Nissan bis auf Platz sieben nach vorne. Giorgio Maggi: “Es war eine harte Aufholjagd heute im Rennen! Wir haben 21 Plätze gutgemacht, das spricht schon für sich”!
Bert Longin konnte die Position verteidigen, allerdings nicht wesentlich mehr Boden gutmachen. Nach dem letzten Fahrerwechsel auf Marcello Marateotto begann man bei Race Performance zu rechnen: Platz sechs sollte möglich sein, da für einen weiter vorn liegenden Konkurrenten noch ein weiterer Boxenstopp anstand. Doch zunächst einmal erfüllte sich die Hoffnung nicht, da die Mannschaft von Eurointernational das Glück hatte, einen Full-Course-Yellow Phase für den Stopp nutzen zu können, so dass sich deren Fahrer Andrea Dromedari knapp vor Marateotto wieder einreihen konnte. Doch dann wurde der Eurointernational LMP3 wegen eines kleinen technischen Vergehens noch einmal an die Box geholt – die quasi „ausgleichende Gerechtigkeit“ bescherte Race Performance dann doch noch den sechsten Platz, mit einer Runde Rückstand auf das siegreiche United Autosports Team mit Alex Brundle, Michael Guasch und Christian England. Die Briten hatten von einer nachträglichen Zeitstrafe gegen den Ligier mit der Nummer 19 von Duqueine Engineering profitiert, der auf der Strecke als erster in der LMP3 die Zielflagge gesehen hatte.
Urs Meier war zufrieden: „Abgesehen von dem Problem im Qualifying hatten wir ein fehlerfreies Wochenende, sowohl vom Team als auch von den Fahrern. Giorgio hat wieder eine tolle Leistung abgeliefert, er war deutlich der schnellste unserer drei Fahrer, hat sehr viel Boden gutmachen können. Auch Bert mit all seiner Erfahrung konnte da ganz gut mithalten. Marcello hat das Auto dann ohne jeden Fehler und mit durchaus konkurrenzfähigen Rundenzeiten über die Ziellinie gebracht”.
Text & Fotos : Wolfgang Köpp(COM-Media)