BMW Motorsport hat sich eine exzellente Ausganglage für das 24-Stunden-Rennen von Le Mans (FR) verschafft. In der dritten Qualifying-Session auf dem „Circuit de la Sarthe“ gelang Augusto Farfus (BR) im BMW M3 GT mit der Startnummer 55 in 3:57,592 Minuten die schnellste Zeit in der LM GTE Klasse. Damit starten der 27-Jährige und seine Fahrerkollegen Jörg Müller (DE) und Dirk Werner (DE) von der Poleposition. Der zweite BMW M3 GT (Nummer 56) geht vom dritten Rang in die 79. Auflage des Langstreckenklassikers. Andy Priaulx (GB) hatte die Zeit von 3:58,426 Minuten bereits im ersten Qualifying am Mittwoch erreicht.
Allerdings verpassten der dreimalige Tourenwagen-Weltmeister und seine Fahrerkollegen Dirk Müller (DE) und Joey Hand (US) die dritte Qualifying-Session am Donnerstag. In der Schlussphase des zweiten Zeittrainings war Priaulx in der Ford-Schikane nur noch Passagier, nachdem ein zuvor von der Strecke abgekommenes Auto Kies auf der Fahrbahn verteilt hatte. Er konnte seinen BMW M3 GT nicht mehr kontrollieren und schlug frontal in die Reifenstapel ein. Während die Frontpartie des Autos schwer beschädigt wurde, kam Priaulx glücklicherweise mit dem Schrecken davon.
Die Crew hat bis zum Rennstart am Samstag um 15.00 Uhr Zeit, den BMW M3 GT mit der Nummer 56 wieder einsatzfähig zu machen. Bevor der Marathon auf der 13,629 Kilometer langen Strecke beginnt, steht für die Piloten am Freitag die traditionelle Fahrerparade im Stadtzentrum auf dem Programm, zu der erneut Tausende Fans erwartet werden.
Mario Theissen (BMW Motorsport Direktor):„Das war ein starkes Qualifying für unser Team. Schon am Mittwoch ist Andy Priaulx eine sehr schnelle Runde gelungen, so dass er zwischenzeitlich an der Spitze lag. Im zweiten Qualifying hatte er leider einen Unfall, der durch Kies auf der Strecke ausgelöst wurde. Der Unfall wird für die Mechaniker des Schnitzer-Teams mindestens eine Nachtschicht bedeuten. Glücklicherweise steht am Freitag kein Training mehr auf dem Programm, so dass wir sicher sind, das Auto bis zum Warm-up am Samstagmorgen wieder aufbauen zu können. Im dritten und letzten Qualifying hatten wir einen spannenden Kampf mit dem Ferrari, den Augusto Farfus letztlich für sich entscheiden konnte. Natürlich sind wir mit den Plätzen eins und drei sehr zufrieden. Wir freuen uns auf ein gutes Rennen am Samstag.“
Augusto Farfus (Startnummer 55):„In der ersten Session bin ich heute nicht gefahren. Aber ich wusste, dass die Bedingungen für eine gute Runde zu Beginn des letzten Qualifyings gut sein würden. Das Auto hat sich toll angefühlt, und so konnte ich das Maximum herausholen. Natürlich ist die Pole in so einem Rennen nicht entscheidend. Aber es fühlt sich gut an, wenn man weiß, dass unser Auto im Qualifying das schnellste in unserer Klasse war. Wenn man außerdem in Betracht zieht, wie zuverlässig unser Rennwagen in diesem Jahr bisher gewesen ist, dann können wir wirklich zuversichtlich sein.“
Jörg Müller (Startnummer 55):„Wir haben uns in den heutigen Qualifyings intensiv auf das Rennen vorbereitet. Dass Augusto noch die Bestzeit fahren konnte, ist natürlich klasse. Die Strecke verändert sich hier wirklich beinahe von Runde zu Runde. Es ist eine Herausforderung, darauf beim Set-up immer richtig zu reagieren. Ich bin aber mit unserer Leistung sehr zufrieden und fühle mich im Auto pudelwohl.“
Dirk Werner (Startnummer 55):„Die Poleposition ist klasse. Aber fast noch wichtiger ist, dass wir im Hinblick auf das Rennen noch einmal einige Schritte nach vorn machen konnten. Das Auto hat noch einmal zugelegt. Wir wissen, dass die Startpositionen in einem 24-Stunden-Rennen nicht unbedingt entscheidend sind. Dennoch gibt uns das natürlich noch einmal zusätzlichen Auftrieb.“
Andy Priaulx (Startnummer 56): „Es tut mir leid für die Mannschaft, die nun eine Menge Arbeit vor sich hat. Ich war gerade dabei, eine schnelle Runde in Angriff zu nehmen. Ich fuhr in die Kurve ohne zu wissen, dass dort etwas passiert sein könnte. Es gab keine gelben Flaggen, dafür waren Unmengen Kies auf der Strecke verteilt. Vor mir waren dort offenbar schon Autos abgeflogen. Es ist schade, dass wir die Nacht-Session auslassen mussten.“
Dirk Müller (Startnummer 56): „Natürlich sind wir enttäuscht, dass wir unsere Vorbereitungen auf das Rennen nicht wie geplant abschließen konnten. Aber es war einfach großes Pech, Andy konnte den Unfall auf all dem Kies nicht verhindern. Wir müssen nun nach vorn schauen. Ich bin guter Dinge, dass die Schnitzer-Mannschaft den Wagen wieder reparieren kann.“
Joey Hand (Startnummer 56): „Das ist zwar das erste Rennen, das ich mit dem BMW Team Schnitzer und den Jungs von BMW Motorsport bestreite, aber eines weiß ich ganz sicher: Wenn jemand das Auto wieder hinbekommt, dann ist es diese Mannschaft. Andy, Dirk und mich wird diese Situation für das Rennen noch mehr anspornen.“