Endlich Peugeot Sieg in Le Mans

Das Duell der Giganten ist entschieden: Beim dritten Auftritt ist es Peugeot gelungen, die jahrelange Siegesserie von Audi zu brechen. Die Franzosen feierten mit ihren 908 FAP HDi bei den 24 Stunden von Le Mans einen Doppelsieg. Erstmals seit Langem war bei der Siegerehrung an der Sarthe wieder die französische Nationalhymne zu hören. Das Trio Alexander Wurz/Marc Gené/David Brabham gewann das berühmteste 24h Rennen der Welt mit einem Vorsprung von einer Runde auf Ihre Teamkollegen im 908 mit der Nummer 8, Sébastien Bourdais/Franck Montagny/Stéphane Sarrazin.

Beim Zieleinlauf nach 24 harten und langen Stunden lag sich die Peugeot-Mannschaft an der Boxenmauer in den Armen, die Freudentränen wurden nicht unterdrückt, es wehte ein Meer von Peugeot-Flaggen an der Start-Ziel-Gerade. Peugeot-Sportchef Olivier Quesnel war nach dem Sieg überglücklich und war den Tränen nahe.

Seriensieger Audi, der erstmals mit dem neuen R15 TDI antrat, musste sich diesmal geschlagen geben. Daran konnte auch “Mister LeMans” Tom Kristensen und seine Kollegen Rinaldo Capello und Allan McNish, die die 24 Stunden im vergangenen Jahr gewonnen hatten, nichts ändern.

In der Nacht lieferten sie sich noch einen beherzten mit den franzosen, doch am Sonntagvormittag konnte sich die Peugeot Mannschaft absetzen. Der Audi mit Romain Dumas, Timo Bernhard und Alexandre Prémat kam auf dem 17. Gesamtrang ins Ziel. Für den Audi von Lucas Luhr, Mike Rockenfeller und Marco Werner war schon am Samstagabend schluss mit lusitg.

Als bester Benziner beendete der Aston Martin von Tomas Enge, Jan Charouz und Stefan Mücke den Klassiker auf Rang vier, gefolgt von der Oreca Mannschaft um Olivier Panis, Nicolas Lapierre und dem Japaner Soheil Ayari. Der dritte Peugeot 908 von Nicolas Minassian, Christian Klien und Pedro Lamy kam auf Rang sechs ins Ziel. Die beiden Kolles-Audis kamen nicht über die Plätze sieben und neun hinaus.

Einmal mehr erlebten 250.000 Fans in LeMans 24 Stunden voller Akion. Zunächst hatte Prémat mit seinem Audi ohne Fremdeinwirkung einen Ausrutscher, er verlor zwei Runden. Dann kollidierten noch in der ersten Stunde die beiden Peugeot-Piloten Pedro Lamy und Jean-Christophe Boullion in der Boxengasse. Wegen anschließender Reparaturarbeiten fielen sie ebenso wie Premat weit zurück.

Am Abend verbrachte der Audi mit der Startnummer 3 viel Zeit an der Box, weil der Öldruck des Motors nicht ok war. Für das Schwesterauto mit der Nummer 2 war das Rennen in Le Mans am frühen Abend beendet. Lucas Luhr kam in den Porsche-Kurven von der Strecke ab und prallte heftig in die Reifen. Zwar versuchte der Deutsche noch, das Fahrzeug zurück in die Box zu bringen. Die Rennleitung jedoch verbot Luhr aus Sicherheitsgründen die Rückkehr auf die Strecke, weil das Fahrzeug ziemlich viel Öl verlor.

 

Das Rennen wurde von weiteren schweren Unfällen überschattet. Den heftigsten Crash erlebte die Pescarolo-Mannschaft. Benoit Treluyer verlor auf Rang vier liegend auf einer Bodenwelle kurz hinter dem Dunlop-Bogen seinen Kunden-Peugeot. Der Franzose schlug brutal in die Barrieren. Der Wagen wurde total zerstört. Treluyer wurde zunächst ins Streckenhospital gebracht, konnte dann aber unverletzt entlassen werden. Bei Aston Martin jagte Harold Primat den Boliden eingangs der Porsche-Kurven in die Leitplanken. Der Schweizer kam mit leichten Verletzungen davon, musste aber von den Streckenposten aus dem Auto befreit werden.

Eine Stunde vor Schluss gab es einen weiteren heftigen Crash: Seiji Ara flog mit dem Porsche RS Spyder des Goh-Teams auf Rang zwei in der LMP2 liegend ab. Der Japaner musste ins Krankenhaus transportiert werden, blieb aber ebenfalls unverletzt. Danach konnte er die Tränen der Enttäuschung nicht verbergen.

Der Sieg in der LMP2 ging an das dänische Essex-Team von K. Poulsen, Casper Elgaard und Emmanuel Collard vor dem Speedy-Lola von X. Pompidou, Johnny Kane und Benjamin Leuenberger. Das Speedy-Auto verbrachte die Schlussphase des Rennens in der Box, ging dann aber noch einmal raus, um die Zieldurchfahrt zu absolvieren. Platz drei in der LMP2-Klasse holte OAK-Racing mit dem Pescarolo-Mazda.

In der GT1-Klasse hatten wie schon in den Jahren zuvor zwei Corvettes die Nase vorn. das Werksauto von John O’Connell, Jan Magnussen und Antonio Garcia siegte vor der Alphand-Corvette von Luc Yann Clairay, Julien Jousse und Xavier Maassen. Platz drei ging an den Aston Martin von Jetalliance mit Lukas Lichtner-Hoyer, Alex Müller und Thomas Gruber.

 

Das Endergebnis in der Übersicht:
LMP1-Klasse:
01. Brabham/Gene/Wurz (Peugeot 908 HDi FAP) – 382 Runden
02. Bourdais/Montagny/Sarrazin (Peugeot 908 HDi FAP) – 381
03. Capello/Kristensen/McNish (Audi R15 TDI) – 376
04. Charouz/Enge/Mücke (Lola Aston Martin) – 373
05. Panis/Lapierre/Ayari (Oreca AIM) – 370
06. Klien/Minassian/Lamy (Peugeot 908 HDi FAP) – 369
07. Karthikeyan/Lotterer/Zwolsman (Audi R10 TDI) – 369
08. Tinseau/Jouanny/Barbosa (Pescarolo Judd) – 368
09. Albers/Bakkerud/Mondini (Audi R10 TDI) – 360
10. Ragues/Mailleux/Andre (Courage Judd) – 344
11. Davidson/Turner/Verstappen (Lola Aston Martin) – 342
12. Belicchi/Jani/Prost (Lola Aston Martin) – 342
13. Bernhard/Dumas/Premat (Audi R15 TDI) – 333
14. Hardman/Leventis/Watts (Ginetta Zytek) – 325
15. Campbell-Walter/Ickx/Iannetta (Creation Judd) – 319

LMP2-Klasse:
01. Elgaard/Poulsen/Collard (Porsche RS Spyder) – 357
02. Kane/Leuenberger/Pompidou (Lola Judd Coupé) – 343
03. Nicolet/Hein/Yvon (Pescarolo Mazda) – 325
04. Barazi/Moseley/Bennett (Zytek 07S) – 306

GT1-Klasse:
01. Magnussen/O’Connell/Garcia (Corvette C6.R) – 342
02. Clairay/Jousse/Maassen (Corvette C6.R) – 336
03. Lichtner-Hoyer/Gruber/Müller (Aston Martin DBR9) – 294

GT2-Klasse:
01. Melo/Kaffer/Salo (Ferrari 430) – 329
02. Babini/Malucelli/Ruberti (Ferrari 430) – 327
03. Krohn/Jonsson/van de Poele (Ferrari 430) – 323
04. Bell/Sugden/Kirkaldy (Ferrari 430) – 320
05. Coronel/Janis/Bleekemolen (Spyker C8 Laviolette) – 319
06. Bruni/Perez Companc/Russo (Ferrari 430) – 317
07. Ehret/Mansell/Rusinov (Ferrari 430) – 314
08. Bouchut/Rodrigues/Lebon (Ferrari 430) – 304
09. Dempsey/Kitch/Foster (Ferrari 430) – 301
10. McInerney/McInerney/Vergers (Ferrari 430) – 280
11. O’Young/Hesnault/Kralev (Porsche 997 RSR) – 186 (nicht gewertet)

Ausfälle:
LMP2 Ara/Kunimoto/Maassen (Porsche RS Spyder) – 339
GT1 Gavin/Beretta/Fässler (Corvette C6.R) – 311
LMP2 Newton/Erdos/Dyson (Lola Mazda Coupé) – 273
GT2 Cocker/Drayson/Franchitti (Aston Martin V8 Vantage) – 272
GT2 Long/Pilet/Narac (Porsche 997 RSR) – 265
LMP2 Noda/de Pourtales/Marsh (Lola Mazda) – 261
LMP1 Hall/Primat/Kox (Lola Aston Martin) – 252
LMP1 Senna/Ortelli/Monteiro (Oreca AIM) – 219
LMP1 Boullion/Treluyer/Pagenaud (Peugeot-Pescarolo 908 HDi FAP) – 210
LMP2 Lahaye/Ajlani/Moreau (Pescarolo Mazda) – 208
LMP2 Biagi/Piccini/Bobbi (Lola Judd Coupé) – 203
GT2 Neiman/Law/Bergmeister (Porsche 997 RSR) – 194
GT2 Simonsen/Farnbacher/Montanari (Ferrari 430) – 183
LMP1 Tomlinson/Dean/Moore (Ginetta Zytek) – 178
LMP1 Luhr/Rockenfeller/Werner (Audi R15 TDI) – 104
LMP2 Ojjeh/Gosselin/Peter (Zytek 07S) – 102
GT2 Felbermayr/Felbermayr/Lecourt (Porsche 997 RSR) – 102
GT1 Alphand/Gregoire/Goueslard (Corvette C6.R) – 99
LMP2 Bruneau/Rostan/Greaves (Radical AER) – 91
LMP2 Amaral/Pla/Smith (Ginetta Zytek 09S) – 46
GT2 Lieb/Lietz/Henzler (Porsche 997 RSR) – 24
GT1 Apicella/Yogo/Yamagishi (Lamborghini Murcielago) – 1

 

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