Audi enthüllt den neuen R18 e-tron quattro

Audi ist mit einem spektakulären Auftritt in die WEC-Saison 2014 gestartet: Der neue Audi R18 e-tron quattro absolvierte seine ersten Kilometer in Le Mans nicht auf der legendären Rennstrecke in Westfrankreich, sondern im öffentlichen Straßenverkehr. Audi-Werksfahrer Tom Kristensen, mit neun Siegen Rekordhalter der 24 Stunden von Le Mans, lenkte den Diesel-Hybrid-Sportwagen von der Kathedrale Saint-Julien du Mans im Stadtzentrum zur berühmten Rennstrecke.

Von TV-Kameras und Fotografen begleitet und weltweit live im Internet übertragen, legte der neue LMP1-Rennwagen von Audi die rund zehn Kilometer lange Strecke in einer Eskorte durch die Innenstadt zurück, drehte eine Runde auf dem Circuit Bugatti und kam unter dem Applaus der geladenen internationalen Journalisten und Gäste vor dem modernen Welcome Center der Rennstrecke an. „Seit 1997 starte ich in Le Mans, aber das war auch für mich absolut neu und sehr aufregend“, berichtete Tom Kristensen, der 2006 auch den revolutionären Audi R10 TDI bei seiner Weltpremiere im öffentlichen Straßenverkehr bewegt hatte – damals in Paris.
 
 Neben der ungewöhnlichen Fahrt, die an eine längst vergangene Ära in Le Mans erinnert, als die Piloten im Rennauto auf eigener Achse anreisten, überraschte Audi die Öffentlichkeit mit einem neuen Design des Le-Mans-Autos. War die Karosserie des Hybrid-Sportwagens bei der Weltpremiere im Dezember 2013 noch schwarz mit roten Details, so steht die neue Außenhaut in Weiß, Silber, Rot und Schwarz für ein frisches, ausdrucksstarkes Design. „Mit den Farben verbindet sich eine Symbolik“, erläutert Dirk van Braeckel, Design-Manager Motorsport und Spezialprojekte bei Audi. „Silber betont die Rennerfolge der Vergangenheit. Als sehr ruhige Farbe ist sie die Basis unseres Designs. Weiß als zweite Farbe harmoniert gut mit Silber und wirkt sehr leicht. Sie steht für den Hybrid-Antrieb. Wir setzen das Weiß asymmetrisch ein, um die Komplexität dieser Antriebstechnologie zu symbolisieren.“ Die Konturen sind an die Grafiken von Leiterbahnen angelehnt, jedoch deutlich abstrahiert.
 
 Dann folgt die Farbe Schwarz für Front- und Heckflügel und geometrisch scharf konturierte Partien auf den Kotflügeln und Flanken. „Wir haben uns für Mattschwarz entschieden, da es einen schönen Kontrast zum glänzenden Weiß bildet“, sagt van Braeckel. „Schwarz steht für Leichtbau. Die große Finne auf der Motorabdeckung soll mit ihrem schwarzen Erscheinungsbild eine Art Rückgrat darstellen.“ Ein spezielles Rot – die Performance-Farbe von Audi – komplettiert das Design. Zu den Besonderheiten zählen die reflektierenden Oberflächen der Elemente, die exklusiv auf diesen Flächen angeordneten Logos und Schriftzüge von Audi und die starke Längsausrichtung der Farbe im Gesamtkonzept. „Das reflektierende Design kommt besonders nachts zur Geltung und bietet den Zuschauern ein Extra-Erlebnis“, begründet van Braeckel. „Durch die Längsausrichtung drückt das Design die Geschwindigkeit aus, die für Le Mans so typisch ist. Sogar auf den Felgen findet sich ein rotes Segment. Durch die Rotation erzielt es einen sehr dynamischen Effekt.“
 
 Mehr Hubraum für höhere Effizienz
 
 Doch der Audi R18 e-tron quattro sorgte bei seiner Fahrt durch Le Mans nicht nur mit seinem Design für Furore. Audi hat zum Beginn einer grundlegend neuen technologischen Ära auch die entscheidenden technischen Daten zum Antrieb des Rennwagens veröffentlicht. So wurde der Hubraum des V6-TDI-Aggregats von 3,7 auf 4 Liter erhöht, um den bereits sehr effizienten Motor nochmals zu optimieren. Nach dem Test verschiedener Systeme zur Energierückgewinnung hat sich Audi entschlossen, in Le Mans in der Klasse bis zwei Megajoule Rekuperationsenergie anzutreten. Die Energie fließt ausschließlich durch eine Motor-Generator-Einheit (MGU) an der Vorderachse und wird in einem Drehmassenspeicher gespeichert. „Wir haben uns nach ausgiebiger Erprobung für dieses Konzept entschieden“, sagt Audi-Motorsportchef Dr. Wolfgang Ullrich. „Es bietet nach unserer Ansicht das optimale Verhältnis aus Energieeffizienz, Größe, Gewicht, Wirkungsgrad, Ansprechverhalten, Fahrbarkeit sowie günstiger Betriebsstrategie – und das bei der Dauerhaltbarkeit, die Grundvoraussetzung für den Erfolg in Le Mans ist.“
 

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