Der vierte Saisonlauf – der einzige auf einer permanenten Rennstrecke – war beste Werbung für die rein elektrisch betriebene Formel-Rennserie. Hauptdarsteller auf dem Autódromo Hermanos Rodríguez in Mexiko-Stadt war Audi-Pilot Lucas di Grassi. Der Brasilianer startete von Platz 15, wurde in der ersten Runde unverschuldet in einen Unfall verwickelt und musste bereits nach zwei Runden zu einem Wechsel des Heckflügels in der ersten Safety-Car-Phase an die Box, was ihn auf den letzten Platz zurückwarf. Mit einem frühen Boxenstopp während der zweiten Safety-Car-Phase in der 18. von 45 Runden ging das Team ein hohes Risiko ein. Di Grassi musste zum einen nicht nur reichlich elektrische Energie sparen, um mit seinem zweiten Rennfahrzeug mehr als die normal vorgesehene halbe Renndistanz zu absolvieren, er musste auch darauf hoffen, dass die Verfolger hinter ihm in zahlreichen engen Duellen Zeit verlieren. Die Strategie ging auf, nach 45 Runden hatte di Grassi im Ziel einen Vorsprung von 1,966 Sekunden und eine Batterie-Restenergie von nur zwei Prozent – die aber noch für einige Jubel-Donuts vor der Haupttribüne reichten.
Für Teamkollege Daniel Abt begann der Renntag sensationell, der Deutsche holte seine zweite Pole-Position in der Formel E. Diese verlor er aber wieder, nachdem bei der Nachkontrolle ein zu niedriger Reifen-Luftdruck an seinem Rennfahrzeug festgestellt wurde. Strafversetzt auf Startplatz 18 lieferte Abt ein starkes Rennen, das mit sechs Punkten für Rang sieben belohnt wurde. In der Teamwertung belegt ABT Schaeffler Audi Sport nach vier von zwölf Rennen den zweiten Rang.
Text & Fotos : Audi Motorsport Presse