Die erste große Meisterschafts-Bewährungsprobe der Saison 2017 steht für das österreichische Grasser Racing Team an diesem Wochenende im italienischen Misano auf dem Programm. Auf dem über vier Kilometer langen Kurs in der Nähe der Adria-Küste beginnt ab Freitag mit der Blancpain-GT-Sprintserie eine der hochklassigsten internationalen Meisterschaften im GT-Sport. Mit dem Qualifikationsrennen am Samstag Abend und dem Hauptrennen Sonntag Mittag haben die Piloten der 34 gemeldeten Autos von sieben Premium-Herstellern gleich zweimal die Möglichkeit, sich im direkten Rad-an-Rad-Duell zu messen.
Das Grasser Racing Team wird dabei, wie in der kompletten Blancpain-GT-Seire, zwei Autos einsetzen. Im Lamborghini Hurracán Nummer 19 kommen Ezequiel Companc (ARG), der sich zuletzt schon in der USA im Team bewährte, und der Österreicher Norbert Siedler zum Einsatz.
Im Auto mit der Nummer 63 starten zwei bewährte Grasser-Piloten: Der Italiener Mirko Bortolotti und der Deutsche Christian Engelhart, der sich in dieser Saison über einen besonderen Aufstieg freuen kann. Er wurde in den Kader der offiziellen Lamborghini Werkspiloten aufgenommen, zu dem Bortolotti ja bereits gehörte – als einziger “Ausländer“ neben vier Italienern. Damit ist er seit neuestem einer aus diesem illustren Kreis von Fahrern, die auf und neben der Strecke als Markenbotschafter für Lamborghini auftreten und auch verstärkt in die Entwicklungsarbeit eingebunden sind.
Beide gehören unbestritten zu den Top-Piloten im GT3-Sport und waren ja zuletzt für GRT Grasser Racing bei den 12 Stunden von Sebring mit im Einsatz. Bis eineinhalb Stunden vor Rennende schien dabei ein Podiumsplatz in Reichweite, obwohl die Fahrer in den letzten drei Rennstunden ohne Servolenkung in ihrem Lamborghini Huracán auskommen mussten. „Aber dann kam leider genau im falschen Moment für uns eine Full-Course-Yellow-Phase, die unsere komplette Strategie zerstört hat, so dass wir uns um Ende mit Platz neun begnügen mussten“, ärgerte sich Teamchef Gottfried Grasser.
Kleiner Trost: Im am gleichen Wochenende stattfindenden 12-Stunde-Rennen von Mugello erreichte das Team in der A6-Am Kategorie mit Mark Ineichen, Christoph Lenz, Roberto Pampanini und Milos Pavlovic den zweiten Platz und Rang sieben im Gesamtklassement.
In der Blancpain-GT-Serie will man jetzt aber von Anfang an der Spitze mitmischen: „Wir sind für die Saison 2017 sehr gut vorbereitet“, ist Grasser zuversichtlich. „Die Blancpain Endurance- und Sprint-Testfahrten im März haben uns gezeigt, dass der neue Einheitsreifen von Pirelli bestens zu unserem Lamborghini Huracan GT3 passt. Der Reifen kommt uns entgegen.“ Einfach wird die Aufgabe freilich trotzdem nicht: „Dennoch es ist eine schwierige Abstimmung, denn der Reifen arbeitet nur in einem sehr kleinen „Fenster“ optimal. Da müssen sich alle unsere Fahrer herantasten!“ Wenn in Misano nicht noch das Wetter einen besonderen Streich spielt – für den Sonntag haben die Wetterfrösche Regen angekündigt. So oder so – Grasser hat die Ziele hochgesteckt: „Wir gehen mit dem Anspruch in die Saison, in der Blancpain Endurance und in der Blancpain Sprint immer aufs Podium zu fahren. Mit unseren professionellen Fahrern und unserem eingespielten Team müsste uns das gelingen.“
Text & Fotos : Wolfgang Köpp / COM Media