Nach dem Start in die Rennsaison 2013 der Blancpain Endurance Series in Monza Mitte April, stand am vergangenen Wochenende der zweite Lauf in Silverstone am Programm. Neuerlich ein volles Starterfeld mit 60 GT3-Fahrzeugen von neun verschiedenen Herstellern, das sich im dreistündigen Rennen auf der aktuellen Formel 1-Strecke spannende Duelle lieferte. Als einzig österreichisches Team mischte das Murtaler Grasser Racing Team mit dem eingesetzten Lamborghini Gallardo LP600+ in der Pro-Am-Klasse kräftig mit.
Ein neues Facelift-Update am Lamborghini brachte es mit sich, dass die freien Trainings zum Finden des richtigen Setups genutzt werden mussten. Der Zeitraum bis zum Qualifying war jedoch zu kurz um aus dem Update alles herausfiltern zu können. Zusätzlich verlor man durch einen Bruch eines Radträgerbolzens wichtige Trainingszeit. Obwohl alle drei Piloten im Qualifying mit Verkehr auf der Strecke haderten, war das Team mit dem Zeitrückstand von 1,1 Sekunden auf die Poleposition zufrieden. Durch die extrem engen Abstände reichte es aber schließlich nur für die 31. Startposition.
Das dreistündige Rennen zur Blancpain Endurance Series startete Gerhard Tweraser. Bereits in der Anfangsphase wurde es für Tweraser einige Male ziemlich eng und so konnte er eine Kollision nur durch ein Ausweichmanöver über die Wiese verhindern. Dies kostete ihm mehrere Plätze und fand sich auf Position 40 liegend wieder auf der Strecke. Anschließend zeigte er aber sein ganzes Können und das Potenzial des Autos, sodass er seinen Stint bereits auf Platz 14 liegend beendete und das Auto an Hari Proczyk übergab.
Nach einem sehr guten Boxenstopp fuhr Proczyk einen fehlerfreien, problemlosen Stint und kam auf Position 13 zum letzten Fahrerwechsel. Auch der zweite Boxenstopp verlief problemlos und Schlußfahrer Gottfried Grasser fuhr, nach dem Ausfall in Monza, den Lamborghini Gallardo sicher ins Ziel und sammelte damit erste Meisterschaftspunkte. Mit dem 15. Gesamtrang und damit den 4. Platz in der Pro-Am-Klasse ist das Grasser Racing Team mit dem Abschneiden in Silverstone mehr als zufrieden. Dass es schließlich nur 6 Sekunden waren, die auf das Podest fehlten, gibt dem gesamten Team Ansporn für die nächsten Rennen.
In der Funktion des Renn-Ingenieurs stand der amtierende GT3-Europameister Dominik Baumann an diesem Wochenende dem Grasser Racing Team zur Seite. Er verstand es die verschiedenen Sichtweisen der Piloten in Abstimmung mit dem Fahrzeug gekonnt unter einen Hut zu bringen.
Die dreiwöchige Rennpause bis zum nächsten Einsatz in Paul Ricard (F) wird die Mannschaft rund um Teamchef Gottfried Grasser nutzen um für das Setup am Facelift-Auto zu arbeiten und zu testen.