Vorbei die Zeit des Testens, der Spekulationen, des Wartens – die DTM-Saison 2012 hat traditionell auf dem Hockenheimring Baden-Württemberg begonnen. Rappelvolle Tribünen und hochsommerliche Temperaturen sorgten für die perfekte Kulisse beim ersten echten Kräftemessen der drei Premium-Hersteller Audi, BMW und Mercedes-Benz. Im Qualifying hatte der Schwede Mattias Ekström im neuen Audi A5 DTM die Nase vorn und sicherte sich für das Auftaktrennen am Sonntag die Pole-Position.
Ekström umrundete den 4,574 Kilometer langen Kurs in 1:34.680 Minuten und verwies den Mercedes-Benz-Piloten Jamie Green aus Großbritannien auf Platz zwei. Der zweimalige DTM-Champion Ekström startet somit zum 19. Mal bei einem DTM-Rennen von Position eins. „Eine Pole zum Saisonbeginn ist das Beste, was uns passieren konnte. Es ist wie in der Schule: Du lernst, machst deine Hausaufgaben und siehst jetzt das Ergebnis. Es gibt für die Pole zwar keine Punkte, aber ich habe im Rennen definitiv den kürzesten Weg bis ins Ziel“, sagte „Eki“.
Auch der Zweitplatzierte Jamie Green war mit dem Auftakt sehr zufrieden: „Wir haben viel im Winter gearbeitet und wissen jetzt, wo wir stehen. Wir sind auf einem sehr guten Weg. Man konnte sehen, dass es zwischen den drei Herstellern sehr eng ist und man alles auf den Punkt bringen muss, um ganz vorn zu sein.“
Ein großartiges Comeback feierte BMW. Der Hannoveraner Dirk Werner lieferte eine beeindruckende Performance und landete mit seinem BMW M3 DTM auf Platz drei. „Das ist ein Wahnsinns-Ergebnis. Ich hätte nie gedacht, dass ich es in den finalen Qualifying-Durchgang schaffe. Wir hatten schon vorher ein gutes Gefühl, aber dass es so gut werden würde, macht es umso schöner“, sagte der überglückliche BMW-Pilot.
Zwei Audi-Piloten, der Italiener Edoardo Mortara und Mike Rockenfeller (D), gehen als Vierter und Fünfter in das Rennen. Der Brite Gary Paffett wurde im DTM Mercedes AMG C-Coupé Sechster.
Neben Werner feierten weitere sechs Piloten in Hockenheim ihr DTM-Debüt. Der Brite Andy Priaulx (BMW) beendete das Qualifying auf Platz sieben. Adrien Tambay (Audi) aus Frankreich wurde Zwölfter, der Kanadier Robert Wickens (Mercedes-Benz) 13., Joey Hand (BMW) aus den USA 16., Augusto Farfus (BMW) aus Brasilien 19. und der Spanier Roberto Merhi (Mercedes-Benz) startet von Position 20.
Der Modus des vierstufigen Shoot-out-Qualifyings hat sich mit dieser Saison geändert. Nach dem ersten 16-minütigen Durchlauf (Q1) scheiden die Fahrer auf den Positionen 17 bis 22 aus. Nach weiteren elf Minuten (Q2) ist ebenfalls für die langsamsten Sechs das Qualifying beendet. Nach dem dritten, elfminütigen Qualifying-Abschnitt (Q3) reduziert sich das Feld erneut um sechs Piloten auf die vier Schnellsten, die dann in Einzelzeitfahrten um die Pole-Position kämpfen.
Begeistert von der „neuen DTM“ zeigte sich auch der FIA-Präsident Jean Todt vor Ort: „Die Autos sind sehr interessant. Ich habe viele Dinge gesehen, von denen ich lernen kann. Die DTM ist eine gute Mischung aus jungen Fahrern und erfahrenen Piloten, die auch aus der Formel 1 kommen.“
Das erste Rennen der Saison über 40 Runden und 182,960 Kilometer beginnt am Sonntag um 14:00 Uhr. Die ARD überträgt live ab 13:15 Uhr.