Audi hat auf dem Auto-Salon in Genf erstmals die neue Generation des DTM-Meisterautos präsentiert. Der 2014er-Jahrgang des Audi RS 5 DTM wirkt mit seiner nahezu komplett neu entwickelten Aerodynamik deutlich aggressiver und orientiert sich mit optischen Details noch näher an den sportlichen Serienmodellen der RS-Reihe. Die Aufgabe, vor der Audi Sport nach der Saison 2013 stand, war eine echte Herausforderung: Wie macht man das Meisterauto der DTM noch besser? Da das strenge Reglement der Tourenwagenserie nur wenig Spielraum lässt, machten sich die Ingenieure an intensive Detailarbeit.
Schon beim ersten Blick auf den jetzt in Genf erstmals öffentlich präsentierten Rennwagen fällt auf: Der neue Audi RS 5 DTM kommt deutlich aggressiver daher. Grund dafür ist die nahezu komplette Neuentwicklung der Aerodynamik.
„Neben dem Fahrwerk lag unser Hauptaugenmerk vor allem auf einer verbesserten Aero“, sagt Stefan Aicher, Leiter Konstruktion Fahrzeug bei Audi Sport. An der Front hat der RS 5 jetzt den Wabengrill aus der Serie und eine neue Luftführung zum Motor und zu den Bremsen erhalten. Damit präsentiert sich das Rennauto ab sofort noch näher an den sportlichen Serienmodellen der RS-Reihe.
Ebenfalls deutlich sind die Neuerungen an der Seite: Um die Luftführung entlang der Außenhaut noch effizienter zu gestalten, wurden die Außenspiegel in das Aerodynamik-Konzept eingebunden. Auch die seitliche Aerodynamik zwischen den Vorder- und Hinterrädern zeigt sich mit einem neuen Konzept. Die hinteren Radhäuser sind, anders als im Vorjahr, geschlossen und werden im hinteren Teil jetzt flach. Aicher: „Die Regeln der DTM sind strikt. Deshalb ist von uns absolute Detailarbeit in den engen Grenzen gefragt.“
Von außen nicht sichtbar, aber ausschlaggebend für die perfekte Abstimmung auf die jeweilige Rennstrecke: die Arbeiten unter der Kohlefaserhaut des RS 5 DTM. „Wir haben beispielsweise Fahrwerksänderungen an der Vorder- und Hinterachse vorgenommen, von denen wir uns Verbesserungen versprechen“, sagt Aicher, ohne bei diesen und weiteren von außen unsichtbaren Neu- und Weiterentwicklungen näher ins Detail gehen zu wollen.
„In der Serienentwicklung stehen wir jeden Tag vor der Herausforderung, gute Autos noch besser zu machen“, sagt Prof. Dr.-Ing. Ulrich Hackenberg, Vorstand für Technische Entwicklung der AUDI AG. „Für Audi Sport als Teil der Technischen Entwicklung bei Audi gilt das genauso. Die jüngsten Ergebnisse harter Arbeit sind ein komplett neuer R18 e-tron quattro, mit dem wir uns in Le Mans und in der WEC gegen Porsche und Toyota behaupten wollen, und ein weitgehend neuer RS 5 DTM, mit dem wir im harten Wettbewerb gegen BMW und Mercedes-Benz die Nummer eins bleiben wollen. Beides natürlich nicht zum Selbstzweck: Der Motorsport beschleunigt bei Audi die Entwicklung neuer Technologien.“
Jahr für Jahr bestreitet Audi zwei Wettläufe gegen die Zeit: einen auf der Rennstrecke und einen in den Büros von Audi Sport in Ingolstadt und Neckarsulm. Denn wenn die DTM im Frühjahr in Hockenheim den Saisonauftakt feiert, beginnen die Ingenieure mit der Arbeit an dem Rennauto für das folgende Jahr. Die Geburtsstunde des „RC3“, wie der 2014er-Jahrgang des Audi RS 5 DTM intern bezeichnet wird, liegt also im Mai des vergangenen Jahres. „Wir beginnen mit ersten grundsätzlichen Gedanken aller Abteilungen, bevor die Aerodynamik in einem kontinuierlichen Prozess entwickelt wird“, sagt Stefan Aicher, Leiter Konstruktion Fahrzeug bei Audi Sport. „Ziel ist es, die Basis des neuen Autos im alten Jahr fertig zu haben. Danach folgt Detailarbeit.“
Bevor Mike Rockenfeller mit der Startnummer „1“ und seine Kollegen am 4. Mai in Hockenheim in die Saison starten, stehen noch zwei offizielle Testfahrten in Budapest und auf dem Hockenheimring auf dem Programm.