Motorshow 2011Die Motorsportfans sind im DTM-Fieber und sorgten für einen Zuschauerrekord beim Saisonauftakt: 142.000 Besucher wollten den Start in die neue Ära der DTM am Rennwochenende auf dem Hockenheimring Baden-Württemberg miterleben. Allein am Rennsonntag feierten 71.000 Zuschauer den Dreikampf der Premiumhersteller Audi, BMW und Mercedes-Benz sowie den Sieger Gary Paffett (GB). Der 31-jährige Mercedes-Benz-Pilot überstand einen turbulenten Start und überquerte nach tollen Zweikämpfen vor seinem Markenkollegen und Landsmann Jamie Green als Erster die Ziellinie.
Über den 18. Erfolg in der DTM sagte Paffett: „Das vergangene Jahr war wirklich schlecht für mich. Dennoch habe ich das Vertrauen in mich nicht verloren. Toll, wie es jetzt losgegangen ist. Beim Start konnte ich mich aus dem Verkehr raushalten, und das Duell mit Jamie war sehr fair.“ Für Mercedes-Benz ist es im Badischen der sechste Sieg in Folge.
Dritter auf dem Hockenheimring Baden-Württemberg wurde der Schwede Mattias Ekström im Audi A5 DTM. Der 33-Jährige startete von Platz eins, verlor aber nach einem Verbremser zwei Positionen, die er nicht mehr aufholen konnte. „Das ist natürlich eine Enttäuschung. Wir waren heute einfach nicht schnell genug, und ich habe einen Fehler gemacht. Das Ergebnis tut schon ein wenig weh, aber es kommen sicher noch Chancen, zu gewinnen“, erklärte Ekström.
Bester BMW-Pilot beim Comeback wurde der Brite Andy Priaulx als Sechster. Er kam mit dem BMW M3 DTM hinter den beiden Deutschen Christian Vietoris (Mercedes-Benz) und Mike Rockenfeller (Audi) nach 40 Runden ins Ziel. „Wenn mir vor dem Wochenende jemand Platz sechs angeboten hätte, hätte ich zugegriffen. Es hat riesig Spaß gemacht, wir hatten eine tolle Kulisse, und wir haben gesehen, dass BMW auf dem richtigen Weg ist“, sagte der 38-Jährige. Außerdem schafften es Ralf Schumacher (D) und David Coulthard aus Schottland im DTM Mercedes AMG C-Coupé sowie der Spanier Miguel Molina (Audi) in die Punkteränge.
Nach der großen Freude bei BMW über das gute Qualifying-Ergebnis am Samstag lief der Start am Sonntag sehr unglücklich. Der von Platz drei ins Rennen gegangene Werner verlor zunächst drei Positionen, drehte sich nach einer Kollision mit Ralf Schumacher und fand sich am Ende des Fahrerfeldes wieder. Werner beendete das Rennen als 17. Titelverteidiger Martin Tomczyk (D) und BMW-Neuzugang Bruno Spengler (CDN) stellten ihre Fahrzeuge nach mehreren Kollisionen in den ersten vier Runden vorzeitig ab.
In der DTM gilt seit dieser Saison ein neues Punktesystem, das auch in der Formel 1 angewandt wird. Demnach führt nach dem ersten Saisonlauf in der Gesamtwertung Paffett mit 25 Punkten vor Green (18 Punkte) und Ekström (16 Punkte). Das zweite DTM-Rennwochenende des Jahres findet bereits in einer Woche vom 4. bis 6. Mai auf dem Lausitzring nahe Dresden statt.
Mercedes-Benz-Motorsportchef Norbert Haug: „Ein tolles Ergebnis. Unser Team hat den besten Job gemacht. Das Ergebnis im Training war nicht das allerbeste, aber im Rennen konnten wir eine großartige Leistung zeigen. Ein Sieg ist der beste Lohn, den man sich holen kann. Die Duelle von Jamie Green und Gary Paffett waren Motorsport auf höchstem Niveau. Es war ein sehr gutes Rennen.“
Audi-Motorsportchef Dr. Wolfgang Ullrich: „Ich beglückwünsche den Sieger. Mattias Ekström hat das Beste aus dem Rennen gemacht. Wir hatten ein sehr gutes Qualifying, aber leider kein perfektes Rennen. Das Rennen war aber spannend und hat dem Start in die neue Ära alle Ehre gemacht. Jetzt wollen wir am Lausitzring zurückschlagen.“
BMW-Motorsport-Direktor Jens Marquardt: „Die DTM ist kein Ponyhof. Natürlich ist es ärgerlich, wenn man so früh Autos verliert bzw. am Ende des Feldes wieder findet. Aber die Pace ist da und das Auto in der Renndistanz gut. Das Qualifying war definitiv besser als erwartet und deshalb ist das Gesamtfazit des ersten Rennwochenendes sehr positiv.“