‚Keine Ausreden’ – lautete das Motto am späten Freitagnachmittag. Die schnellsten Nordschleifenfahrer gingen im Top-30-Qualifying zum 42. ADAC Zurich 24h-Rennen im Einzelzeitfahren auf die Strecke, um die Poleposition unter sich auszumachen. Und auch, wenn diese bei einem Langstreckenrennen keine entscheidende Rolle spielt – das Prestige, der Schnellste gewesen zu sein, wollte jeder Fahrer für sich in Anspruch nehmen. Grund zum Jubeln hatte am Ende der Franzose Kevin Estre, der mit einer Fabelzeit von 8:10,921 Minuten die schnellste Runden fuhr – eine neue Bestmarke. Noch nie war ein Fahrzeug beim 24h-Rennen schneller als der McLaren MP4-12C GT3 (#66).
„Wenig Treibstoff an Bord, nagelneue Reifen und ein fast perfekt abgestimmter McLaren – das war schon eine sehr gute Runde, auch wenn ich nicht geglaubt habe, dass sie für die Poleposition reicht“, sagte Estre. „Unser Team hat sich sehr akribisch auf das 24h-Rennen vorbereitet, und es gibt eigentlich keinen Grund, dass wir nicht um den Sieg mitfahren könnten. Die Konkurrenz ist natürlich sehr stark, aber wir haben realistische Chancen. Ich glaube, das wird ein richtig tolles Rennen!“
Prognose: Spannung – vier Marken auf den ersten vier Positionen
Hinter dem Polesitter fuhr Maxime Martin (Belgien) im BMW Z4 GT3 (#25) des BMW Sports Trophy Team Marc VDS mit einem Rückstand von 2,576 Sekunden auf Rang zwei. „Ich habe eine gute Runde erwischt“, sagte Martin. „Platz zwei ist gut, weil man sicher in das Rennen starten kann. Ansonsten macht es keinen großen Unterschied, ob man einen Platz weiter vorne oder hinten steht.“ Drittschnellster Pilot war Christian Mamerow (Waltrop) im Audi R8 LMS ultra (#4) von Phoenix Racing. „Meine Runde war am Limit, schneller hätte ich nicht fahren können“, sagte Mamerow. „Allerdings ist die Zeit morgen bereits Geschichte, denn dann geht es über die Distanz von 24 Stunden. Das ist eine Distanz, die man nicht unterschätzen darf. Mit dem Phoenix-Audi treten wir an, um zu gewinnen. Aber dafür muss schon alles perfekt laufen.“
Adam Christodoulou (Großbritannien) pilotierte den schnellsten Mercedes-Benz SLS AMG GT3 (#14) – eingesetzt von dem Vorjahres-Siegerteam Black Falcon – auf Rang vier. Die ersten 21 Fahrer des Top-30-Qualifyings lagen innerhalb von zehn Sekunden.
Der Saisonhöhepunkt auf dem Nürburgring startet um 16 Uhr
Die letzte Chance der Vorbereitung für das 24h-Rennen ist das Warm-up am Samstagmorgen. Von 8:30 bis 9:30 Uhr bleiben den Teams 60 Minuten auf der 25,378 Kilometer langen Kombination aus Grand-Prix-Kurs und Nordscheife, um die finalen Abstimmungen an ihren Fahrzeugen vorzunehmen. Das Rennen startet am Samstagnachmittag um 16 Uhr über die Distanz von 24 Stunden. Der Sender Sport1 ist ab 15:30 Uhr mit einer umfangreichen Live-Übertragung auf Sendung.