Kaiserwetter, ein packendes Rennen mit zahlreichen Überholmanövern und zwei Premieren auf dem Siegerpodest. Die DTM feierte vor 48.500 Zuschauern ein gelungenes Rennwochenende auf dem Red Bull Ring im österreichischen Spielberg. Überglücklicher Gewinner des vierten Saisonlaufes wurde mit dem ersten Audi-DTM-Sieg des Jahres der Italiener Edoardo Mortara. Nach einem fehlerfreien Rennen mit tollen Zweikämpfen machte der 25-Jährige seinen Traum wahr und überfuhr nach 203,322 Kilometern zum ersten Mal in der DTM als Gewinner die Ziellinie.
„Das ist ein fantastischer Tag für mich und Audi. Gestern erst die Pole, heute der Sieg. Das ist fast nicht zu glauben. Ich hatte schon einige schöne Momente im Motorsport, dieser ist etwas Besonderes“, sagte der beste DTM-Rookie des Jahres 2011 nach seinem Erfolg beim bisher längsten DTM-Rennen der Geschichte.
Nur eine Sekunde später passierte Martin Tomczyk aus Rosenheim die Zielflagge. Im BMW M3 DTM startete der aktuelle DTM-Champion von Platz vier, kämpfte sich auf Platz zwei vor und kassierte 18 Punkte im Titelkampf. Der 30-Jährige sagte nach dem Rennen: „Das Timing beim zweiten Stopp war perfekt, ich kam direkt hinter dem Führenden wieder auf die Strecke. Heute ist ein toller Tag für die DTM. Alle drei Marken unter den ersten Drei und ein hochspannendes Rennen.“
Das Podium komplettierte der britische Mercedes-Benz-Pilot Gary Paffett. Der Gesamtführende startete als Zweiter, kämpfte um die Spitze und musste Tomczyk nach dessen Boxenstopp doch vorbeiziehen lassen. Paffett erklärte: „Wir sind nach Spielberg gekommen, um möglichst viele Punkte im Titelkampf zu sammeln. Das Podium ist klasse, auch wenn ich natürlich lieber gewonnen hätte. Glücklicherweise konnte ich meinen Vorsprung in der Gesamtwertung dennoch ausbauen.“
Paffett führt im Gesamtklassement nun mit 83 Zählern vor Mattias Ekström aus Schweden (Audi), der in der Steiermark Vierter wurde und 47 Punkte auf seinem Konto hat. Außerdem in Schlagweite liegen der Brite Jamie Green (Mercedes-Benz) mit 44 und BMW-Pilot Bruno Spengler aus Kanada mit 43 Zählern. Green beendete das Rennen als Fünfter, Spengler musste sein Fahrzeug in Runde 33 defekt abstellen.
Der zweifache DTM-Champion Timo Scheider erlebte in seinem Audi A5 DTM eine wahre Berg- und Talfahrt. Von Position 16 ins Rennen gegangen, konnte der 33-Jährige Plätze gut machen, ehe er nach einer Berührung mit BMW-Pilot Augusto Farfus erneut Boden verlor. Scheider kämpfte und erreichte nach 47 Runden den sechsten Platz. Die Markenkollegen Mike Rockenfeller und Filipe Albuquerque sowie Joey Hand und Augusto Farfus (beide BMW) vervollständigten die Top-Ten. Das nächste Rennen findet am 1. Juli auf dem Norisring in Nürnberg statt.
Audi-Motorsportchef Dr. Wolfgang Ullrich: „Ein so spannendes Rennen zu gewinnen, macht besonders viel Freude. Das war erstklassige Werbung für die DTM, für den Red Bull Ring und für Audi. Unser A5 DTM war hier das Maß der Dinge. Wir hatten in allen Trainingssitzungen die Nase vorne und ‚Edo’ hat seine erste Pole-Position perfekt in seinen ersten Sieg umgesetzt. Er musste hart für den Erfolg kämpfen, der für uns alle sehr wichtig war. Die ganze Mannschaft hat in den letzten Wochen dafür gearbeitet, in der DTM wieder ganz oben zu stehen.“
BMW Motorsport Direktor Jens Marquardt: „Großes Kompliment an Audi für deren heutige Leistung, aber auch an die tollen Fans auf den Rängen. Martin Tomczyk hat eine großartige Performance gezeigt, seine Crew eine ideale Strategie. Es gab heute Überholmanöver auf der Strecke und in der Boxengasse, alles, was zu einem tollen Rennen dazugehört. Ich denke, das war eines der besten DTM-Rennen der vergangenen Jahre.“
Mercedes-Benz-Motorsportchef Norbert Haug: „Das war heute eine Gala-Vorstellung der DTM. Die Tribünen waren voll, das Rennen war unglaublich spannend. Der Kampf um die Spitze war einfach klasse. Wenn zwei sich streiten, freut sich oft der Dritte. Ein Zweikampf kostet Zeit, so dass Martin Tomczyk Nutznießer war. Der Sieg war möglich, aber Gary konnte den Vorsprung ausbauen. Die Leistungsdichte in der DTM ist enorm. Fünf der ersten sechs Piloten fuhren Top-Zeiten von 1:27,00 Minuten.“