Dino Lunardi legte mit einem perfekten Start von der Pole Position den Grundstein zum Sieg. Der Franzose bog vor dem a-workx-Porsche 911 von Sebastian Asch (25, Ammerbuch) in die erste Kurve ein, während Ferdinand Stuck Pech hatte. Der jüngste Sohn von Hans-Joachim “Striezel” Stuck musste in der ersten Kurve die weite Außenbahn wählen und kehrte nur als Sechster aus der Startrunde zurück. An der Spitze hielt Asch den Kampf um die Führung spannend, denn Lunardi konnte sich nicht entscheidend von seinem Verfolger absetzen. Erst kurz vor dem Fahrerwechsel auf Teamkollege Alexandros Margaritis lagen 3,1 Sekunden zwischen den beiden Führenden.
Doch dann hatte Asch Pech und schied nach einer Kollision mit dem Lamborghini von Ex-Meister Peter Kox (47, NL) aus. Von da konnten Lunardi/Margaritis unbedrängt zum Sieg und zum Titel fahren, die Stuck-Brüder sahen die Zielflagge schließlich 11,5 Sekunden hinter dem giftgrünen BMW ALPINA auf Rang zwei. “Ein perfektes Rennen”, jubelte Lunardi. “Den Titel auf diese Weise zu gewinnen, ist einfach fantastisch. Ich bin richtig erleichtert, denn wir wollten unbedingt verhindern, dass die Titelentscheidung vertagt wird, damit der Druck auf uns nicht noch größer wird.” Alexandros Margaritis steuerte den BMW ALPINA über die Ziellinie und erlebte dabei ein Wechselbad der Gefühle. “In den letzten drei Runden war es ein Genießen, ein Hoffen und ein Angst haben, dass doch noch etwas passiert. Gegen Rennende hatten alle Fahrer auf der Strecke Reifen und Bremsprobleme, und ich habe noch nie so genau in das Auto gehorcht. Jetzt wird gefeiert!”
Podiumsplätze in der Schlussphase hart umkämpft
Hinter dem Siegerduo waren die beiden weiteren Podiumsplatzierungen kurz vor dem Rennende hart umkämpft. Nach dem Ausfall des a-workx-Porsche von Asch/Ammermüller übernahmen Diego Alessi (39, I) und Daniel Keilwitz (22, Villingen) in einer Callaway-Corvette die Rolle der Verfolger. Doch nach einem Reifenschaden drei Runden vor dem Rennende fiel Keilwitz bis auf Platz 18 zurück. Auch ADAC GT Masters-Debütant und ADAC Stiftung Sport-Förderpilot Mario Farnbacher (19, Ansbach) hatte zusammen mit Niclas Kentenich (23, Neuss) im Ferrari 458 Italia von Farnbacher ESET Racing Pech. Farnbacher beeindruckte in der ersten Rennhälfte mit dem starken dritten Platz, doch nach einer Durchfahrtsstrafe kam der ADAC Formel Masters-Aufsteiger zusammen mit Kentenich auf Platz sechs ins Ziel.
Die Stuck-Brüder kämpften sich bis zum Rennende wieder bis auf Platz zwei nach vorn. “Gegen den BMW ALPINA konnten wir heute nichts ausrichten”, so Johannes Stuck. Mit einer starken Fahrt eroberte René Rast zusammen mit Stefan Landmann im Phoenix Racing Pole Promotion-Audi R8 den letzten Podiumsplatz. Der letztjährige Meister Albert von Thurn und Taxis (27, Regensburg) belegte mit Philip Geipel (24, Plauen) im Reiter-Lamborghini Gallardo Platz vier vor Lance David Arnold (25, Duisburg)/Andreas Zuber (27, UAE) im bestplazierten Mercedes Benz SLS AMG des PRIMAJOB Team HEICO.
ABT-Audi-Piloten von Pech verfolgt
Die ABT-Audi R8-Piloten Christopher Mies (22, Heiligenhaus) und Luca Ludwig (22, Bonn), die beide mit Titelchancen in das Rennen starteten, hatten hingegen viel Pech. Mies musste seine Titelträume schon frühzeitig begraben als Teamkollege Christer Jöns (24, Ingelheim) mit Antriebsdefekt ausschied. Ludwigs Teamkollege Jens Klingmann (21, Leimen) steuerte drei Runden vor dem Rennende die Box mit einem Reifenschaden an.
Herzschlagfinale in der Amateurwertung
Ein Fotofinish gab es um den Sieg in der Amateurwertung. Auf der Start- und Zielgeraden in der letzten Runde zog Heinz-Harald Frentzen (44, Neuss) in einer Callaway-Corvette am FACH AUTO TECH-Porsche 911 von Daniel Dobitsch (27, A)/Swen Dolenc (44, Maulbronn) vorbei und sicherte damit seinem Teamkollegen Sven Hannawald (36, München) mit lediglich 0,066 Sekunden Vorsprung den Amateursieg vor Dolenc. Corvette-Pilot Toni Seiler (53, CH) schaffte als Dritter den Sprung auf das Podium vor dem Tabellenführer der Amateurwertung, Marc A. Hayek (40, CH), der Vierter wurde. Mit Platz zwei hält Dolenc den Titelkampf in der Amateurwertung offen und verkürzte seinen Rückstand auf Hayek vor dem entscheidenden Rennen auf 15 Punkte. Pech hatte Black Falcon-Mercedes-Pilot Oliver Mayer (53, Ingolstadt), der in der ersten Rennhälfte ausschied und nun Tabellendritter ist.
Team- und Amateurwertung bleiben spannend
Auch das letzte Rennen des ADAC GT Masters am Sonntag verspricht noch reichlich Spannung. Neben der Amateurwertung ist auch die Titelkampf in der Teamwertung noch offen. Reiter Engineering führt knappe vier Punkte vor dem LIQUI MOLY Team Engstler. In das letzte Rennen der Saison starten die neuen Champions Margaritis/Lunardi vor den Stuck-Brüdern aus der ersten Startreihe, die zweite Startreihe teilen sich der Lamborghini von Kox/Hayek und der Ferrari von Farnbacher/Kentenich.