Der fünfte Lauf der VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring hat Geschichte geschrieben. Teams mit Rennfahrzeugen fünf unterschiedlicher Automobilhersteller teilten in der ersten Saisonhälfte die Siege unter sich auf. In der 35-jährigen Geschichte der populärsten Breitensportserie Europas gab es noch nie derart viel Abwechslung an der Spitze des Feldes. Das 51. ADAC Reinoldus-Langstreckenrennen gewannen Mattias Ekström (Schweden), Timo Scheider (Österreich) und Frank Stippler (Bad Münstereifel) im Audi R8 LMS von Phoenix-Racing. Bei den ersten vier Saisonrennen waren Modelle der Marken BMW, Mercedes-Benz, Ferrari und Porsche erfolgreich.
Die Sieger beim fünften Lauf wurden mit einem Vorsprung von 1:31,954 Minuten auf die zweitplatzierten Sabine Schmitz und Klaus Abbelen (beide Barweiler) im Porsche 911 GT3 R gewertet. Über Platz drei freuten sich Wolfgang Kohler (Aldingen), Frank Kräling (Winterberg) und Christian Menzel (Kelberg) im Porsche 911 GT3 Cup von Manthey-Racing. Zwölf Minuten vor dem planmäßigen Ende um 16 Uhr wurde das Rennen bei einsetzendem Regen und Hagel im Bereich Flugplatz vorzeitig mit der roten Flagge abgebrochen. Eine 30-minütige Zusammenfassung zeigt der TV-Sender Sport1 am 15. Juni um 19 Uhr.
Im Zeittraining sicherten sich zunächst Schmitz/Abbelen mit einer Rundenzeit von 8:20,161 Minuten die Pole-Position. Im Rennen dominierte das Phoenix-Team dann aber – von Platz zwei aus gestartet – ab dem ersten Meter. „Endlich mein erster Sieg auf der Nordschleife“, freute sich Ekström. „Die ‚Grüne Hölle‘ ist immer etwas Besonderes. Ich war hier schon bei einigen Rennen am Start und es hat bislang nie zum Sieg gereicht. Daher freue ich mich sehr und starte hochmotiviert in zwei Wochen beim 24h-Rennen.“ Sein Teamgefährte Scheider ergänzte: „Mattias und ich hatten heute die Möglichkeit, Routine im R8 auf der Nordschleife zu sammeln und wir haben sie gerne genutzt. Umso schöner, dass wir dabei einen Sieg verbuchen konnten.“ Überglücklich zeigte sich auch Abbelen über den Podestplatz: „Es fühlt sich gut an, endlich wieder auf dem Podium zu stehen. Wir haben in diesem Jahr einen großen Schritt nach vorne gemacht – die Performance unseres Porsche stimmt.“ Menzel lobte die Entscheidung der Rennleitung: „Ich war gerade auf der Start-Ziel-Geraden, als das Rennen abgebrochen wurde. Ich wäre auch gerne noch im Regen gefahren, auf der anderen Seite war es absolut richtig, abzubrechen.“ Das Trio holte zum dritten Mal in Folge den Klassensieg bei den Porsche-Cup-Fahrzeugen. „Man muss konstant schnell fahren“, feixte Menzel. „Abgerechnet wird immer zum Schluss.”
Hinter den beiden Porsche-Cup-Fahrern Stefan Rosina (Slowakei) und Jakub Giermaziak (Polen) fuhren Akira Iida, Kazuya Oshima und Hiroaki Ishura (alle Japan) mit dem Lexus LF-A auf Platz fünf. Drei weitere Cup-Porsche fuhren auf die Plätze sechs bis acht: Hinter Martin Ragginger (Österreich) und Stefan Wendt (Papenburg) beendete Mathias Lauda (Österreich) seine Nordschleifenpremiere zusammen mit Christian Engelhart (Kösching) und Andreas Mayerl (Österreich) auf Platz sieben. Jörg Otto und Peter Becker (beide Grevenbroich) wurden Achte. Mit Platz neun sorgten Maik Rosenberg (Attendorn), Christian Krognes (Norwegen) und Emin Akata (Friedrichshafen) im Volkswagen Scirocco als schnellstes Team der Klasse SP3T (VLN-Specials bis 2.000 ccm Hubraum mit Turbo) für eine Überraschung.
Den schnellsten VLN-Serienwagen pilotierten Mario Merten (Nürburg) und Wolf Silvester (Nürnberg). Im Bonk-BMW sicherte sich das Duo den Sieg in der Klasse V5 (VLN-Serienwagen bis 3.000 ccm Hubraum). In der Wertungsgruppe H dominierten Andreas und Ralf Schall (beide Dornstadt) mit dem Mercedes Benz 190 E.
Kappler / Hennes / Gerling übernehmen die Tabellenführung
Die Halbzeitmeister der VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring heißen Thomas Kappeler (Bad Saulgau), Harald Hennes (Eschweiler) und Thomas Gerling (Uchte). Mit ihrem dritten Klassensieg bei den VLN-Specials bis 3.000 ccm Hubraum übernahm das BMW-Trio die Tabellenführung vor Wolfgang Weber (Vilshofen), Norbert Bermes (Krefeld) und Rickard Nilsson (Balduinstein), die mit dem Aston Martin Vantage von Mathol-Racing nach vier Klassensiegen in Folge dieses Mal nur Platz zwei in der GT4-Klasse einfuhren. Die Junior-Wertung führt nach fünf von zehn Rennen Nicole Müllenmeister (Wermelskirchen) an, die zusammen mit Jürgen und Heinz Otto Fritzsche (beide Hückeswagen) den Opel Astra OPC von Kissling-Motorsport pilotiert. Das Trio punktete – unter anderem mit einem zweiten und drei dritten Plätzen in der stark besetzten Klasse der VLN-Specials bis 2.000 ccm Hubraum – konstant.
Der sechste Lauf des Jahres, das 34. RCM DMV Grenzlandrennen des Rheydter Club für Motorsport e.V. DMV, startet am 30. Juli über die Distanz von vier Stunden. Zuvor werden eine Reihe von Teams das ADAC Zurich 24h-Rennen bestreiten. Die Hatz zwei Mal rund um die Uhr findet vom 23. bis 26. Juni auf dem Eifelkurs statt.